Bürgerinitiative Planungsstopp Frechen
für eine umwelt-und sozialverträgliche Stadtplanung

News

Frechen, 20.01.2017

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
 
wie hier dokumentiert haben wir im Oktober 2016 in kleiner Runde mit Vertreter*innen der Frechener Stadtverwaltung und einem Vertreter des von der Stadt beauftragten Planungsbüros zusammen gesessen und haben einerseits unser Informationsbedürfnis angemeldet und andererseits unsere Kritikpunkte adressiert.
Das Ingenieurbüro Smeets hatte damals die Kritikpunkte und Fragen mitgenommen und eine Beantwortung in Aussicht gestellt.
Am vergangenen Montag (09.01.2017) fand nun in gleichem Rahmen das Folgetreffen statt, auf dem Herr Smeets uns die Ergebnisse der vertieften Untersuchungen präsentiert hat.
Hierzu eine knappe Zusammenfassung:
Aktuell haben wir im Jahr im stat. Mittel 6 heiße und windarme Sommertage. Dieser Wert wird sich für Frechen auf bis zu 10 heiße Sommertage erhöhen. Nur an solchen Tagen sind Freiflächen, auf denen in der Nacht Kaltluft entstehen kann von großer klimatischer Bedeutung. Hierzu müssen aber einige Mindeskriterien erfüllen sein:
  1. Mindestfläche von 3 km2
  2. Eine Hangneigung von mindestens 5%
  3. Kaltluftmasse muss eine Mächtigkeit von 50 Meter Höhe haben und 200 m Breite haben, um in bebautes eindringen zu können.
Das geplante Baugebiet Grube Carl erreicht keines der Mindestwerte.
  1. Fläche: 0,35 km2
  2. Hangneigung < 5% 
  3. Mächtigkeit der Kaltluftmasse 20 – 40 m (stat. Mittel der Jahre 1981 – 2010)
 
 

Trotzdem entstehen auf auf den unbebauten Flächen von Grube Carl in windarmen Nächten im Gefolge heißer Sommertage Kaltluft. Die auf der Fläche entstehenden Luftmassen würde jedoch bestenfalls ausreichen, um rund 200 Meter in bebautes Gebiet einzudringen, dann wären sie "verbraucht", d.h.: der kühlende Effekt hätte sich erledigt. Das aber wird verhindert durch das Bahnbauwerk der Quarzsandbahn das die Luftmassen, soweit sie sich doch noch in Bewegung setzen sollten, effektiv ausbremst. Daher kühlen die entstehenden Kaltluftmassen nur die bebauten Bereiche des Stadtteils selbst.
 

 
Bei den Untersuchungen des Ingenieurbüro Smeets sind aber andere Effekte erkannt worden, die bisher in den Planungen vernachlässigt worden sind.
So wurde festgestellt, dass die Hauptwindrichtungen sich auf der Villeanhöhe substantiell von der Hauptwindrichtung des Rheintals, wozu auch die Frechener Innenstadt noch zählt, abweicht.
Grube Carl liegt noch im Einflussbereich der Dürener Börde und liegt noch stark im Einflussbereich der dort vorherrschenden West- /Südwestwinde währenddessen die Hauptwindrichtung des Rheintals ein Südostwind ist.
 

 

Aus diesem Grund schlägt das Ingenieurbüro Smeets den planenden Abteilungen der Stadt Frechen vor, bei den Detailplanungen darauf zu achten, dass die westlichen Winde weiterhin das Baugebiet durchströmen können, um so eine gute Belüftung des Stadtteils zu erhalten.
 

 

Im Anschluss wurde dann nochmals das Thema Mobilität gestreift, denn ein grüner gut belüfteter Stadtteil ist die eine Seite der Medaille, die andere Seite ist jedoch die Frage, wo und in welcher Form durch ein Neubaugebiet zusätzlicher Verkehr entsteht und wie dieser geführt wird. Von Seiten der Vertreter der BI wurde einer Verlängerung der Linie 7 bis Habbelrath/Grefrath thematisiert. Ziel einer Verlängerung sollte sein, ein ausreichend großes Einzugsgebiet zu erschließen, damit der potentielle Fahrgastzuwachs eine Förderfähigkeit der Verlängerung begründet.


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Liebe Mitbürgerinnen und  Mitbürger,                                                                                         Frechen 12.10.2016
                                                                                 
zwei Vertreter der BI hatten am 31. August 2016 ein Informationsgespräch mit der Abteilung Planung und dem für die Stadt tätigen Fachgutachter. Anwesend für die Stadt waren der Abteilungsleiter, Herr Kemmerling und Frau Heldt, die die Landschaftsplanung zu verantworten hat sowie Herr Smeets Inhaber der SMEETS LANDSCHAFTSARCHITEKTEN Planungsgesellschaft mbH, die für die Stadt die entsprechenden Gutachten erstellt.
Der Gutachter erklärte sehr ausführlich die Entstehung und Ausbreitung von klimatischen Verhältnissen in Städten im Allgemeinen und in Frechen im Besonderen:
  1. Für eine autonome Entstehung von Kaltluftströmen bedarf es einer Mindestfläche von 3 -5 ha mit niedrigem Bewuchs und einer Hangneigung von mindestens 5%. Funktional gleichwertig zu gewichten sind wohl Hochflächen, auf denen Kaltluft entsteht. Hat dort der Kaltluftsee eine bestimmte Höhe erreicht, sucht er sich Abflusswege und kann bspw. über Hangkanten ins Tal abfließen.
  2. Städte sind Wärmeinseln, die nachts die am Tage gespeicherte Warmluft in die Atmosphäre abgeben und im Gegenzug am Boden Umgebungsluft anziehen. Einfache thermische Prozesse also, die auch  als Kamineffekt bezeichnet werden.
  3. Die digitale Reliefkarte des Landes NRW mit den eingezeichneten Strömungspfeilen für den Fluss von Kaltluft in Frechen lässt den Geländeeinschnitt Freiheitsring deutlich erkennen. Die in die Karte eingezeichneten Strömungspfeile belegen, dass es im „Einzugsbereich“ des Geländeeinschnitts Kaltluft entsteht und über diesen Einschnitt Richtung Innenstadt geführt wird.
Zusammenfassend ergeben sich für uns vor diesem Hintergrund nachfolgende noch offenen Fragen, die wir gerne beantwortet sehen würden:
  • In welchen Bereichen der Hochfläche entsteht die Kaltluft, die in strahlungsarmen Nächten Richtung Innenstadt abfließt? Reduziert die geplante Bebauung diese Entstehungsflächen?
  • Da die Flächen auf Grube Carl von Fläche und Relief her kaum ausreichen dürften (vgl. 1.), um eine autonome Entstehung von Kaltluftströmen zu ermöglichen, ist zu prüfen, inwieweit die Kaltluftentstehungsflächen auf Grube Carl und der Kamineffekt städtischer Wärmeinseln zusammenspielen: Es spricht einiges dafür, dass der Kamineffekt den Kaltluftstrom „anschaltet“. Ist eine Einschätzung möglich, inwieweit der Wegfall solcher Belüftungseffekte die nächtliche Abkühlung der Frechener Innenstadt verschlechtert?
  • Zu prüfen wären daher die Folgen des Wegfalls von Kaltluftentstehungsflächen, deren klimatischer Nutzen kein autonomer ist, sondern sich erst im Zusammenspiel mit dem Kamineffekt ergibt.
Es wurde den Vertretern der BI von Seiten der Stadt und vom Gutachter dahingehend zugestimmt, dass die Planungen auf Grube Carl seit 1997 mehrfach verändert wurden und dass solche Änderungen mikroklimatische Folgen haben können und dass diese Folgen bisher nicht ausreichend untersucht sind. Auch Herr Kemmerling wies in einem Nebensatz darauf hin, dass bei allen Planungen auch „andere“ Interessen und Entscheidungsinstanzen ein gewichtiges Wort mitzureden hätten.
Von Seiten des Gutachters wurde aber auch deutlich darauf hingewiesen, dass Gutachten zur Landschaftsplanung und zum Klima immer nur Teilaspekte eines umfassenden Planungsprozesses sind. Klimagutachten beschreiben denn auch meist nur graduelle Verschlechterungen von regionalen klimatischen Bedingungen. Mit einem Klimagutachten lassen sich jedoch Bauplanungen nicht verhindern.
Mit der Stadt wurde vereinbart, dass den Vertretern der BI die Ergebnisse der weiteren Untersuchungen präsentiert werden.

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Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,                                                                                    04.09.2016    

nachdem die Sommerferien vorbei sind – das schöne Wetter hoffentlich nicht – beginnt auch wieder das politische Geschäft.

Nachdem der Planungsausschuß dem Rat der Stadt die Empfehlung ausgesprochen hat, den Bürgerantrag der BI abzulehnen, ist dieser erwartungsgemäß dieser Empfehlung gefolgt.

In der Begründung an uns, hat der Rat uns das Angebot zu einem Fachgespräch gemacht, in dem den Beteiligten die Gelegenheit gegeben wird, ihre Standpunkte auszutauschen und ggf. neue Gedanken und Perspektiven zu entwickeln.

Dieses Angebot haben wir natürlich angenommen und uns in der vergangenen Woche im Rathaus getroffen.

Anwesend waren Stadt- und Landschaftsplaner der Stadt sowie ein Vertreter der Gutachter, die sich mit klimatischen Fragestellungen der Stadtplanung beschäftigen.

Das Gespräch dauerte mehr als zwei Stunden und fand in einer sehr sachlichen und angenehmen Atmosphäre statt.

Der Gutachter erklärte sehr ausführlich die Entstehung und Ausbreitung von klimatischen

Verhältnissen in Städten im Allgemeinen und in Frechen im Besonderen.Wir möchten an dieser Stelle nicht zu sehr ins Detail gehen. Das Internet bietet hier interessierten Menschen reichhaltige Möglichkeiten, sehr tief in die Thematik einzudringen.

Vielmehr möchten wir berichten, dass der Rat und die Verwaltung das Thema Stadtklima bei der Bebauung des Frechener Westens ernst nehmen. Nicht zuletzt auch auf unseren Druck hin. Die Verwaltung als ausführendes Organ, vermittelte uns den Eindruck, auch vor dem Hintergrund der veränderten Planungen, sich den daraus ergebenden Fragestellungen zu widmen.

Insbesondere die Frage, wie sich die geplante Bebauung mikroklimatisch auswirkt und wie man durch geeignete Maßnahmen bei der Planung, negativen Auswirkungen entgegenwirken kann, ist momentan Gegenstand weiterer Untersuchungen.

Es bleibt abzuwarten, welche Vorschläge die Verwaltung dem Rat hinsichtlich sich daraus

ergebender Zielkonflikte – Stichwort: geplanten Verdichtung der Bebauung - unterbreiten wird.

Die Anwesenden haben uns versichert, uns über die weiteren Ergebnisse zu unterrichten. Sie werden uns die Ergebnisse, bei einem weiteren Termin vorstellen.

Abschließend möchten wir festhalten, dass auch auf unser Bestreben hin, die politisch

Verantwortlichen veranlasst werden, die Verwaltung anzuweisen, im Laufe der  fortschreitenden Planung, die klimatische Frage gleichrangig mit anderen Fragen wie Verkehr, Infrastruktur, Schulpolitik, Kindergärten, bezahlbarer Wohnraum u. a. Themen, zu behandeln.

Bei dem Gespräch wurde auch deutlich, dass die übergeordnete politische Ebene die Zeichen der Zeit erkannt hat und im Hinblick auf die auf uns zukommenden Fragestellungen, die sich aus der Problematik einer der Wachstumsregionen in NRW zu sein, ergeben, reagiert. Nämlich weg von der lokalen Denkweise hin zu einer Betrachtung auf Kreisebene.


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In einer ergänzenden Mail haben wir den Umfang der uns interessierenden Fragen, auf die wir eine Antwort erwarten / erhoffen konkretisiert und der Verwaltung zugehen lassen.
Anbei die Mail im Wortlaut:

Herr Smeets hat  gegen Ende der Gesprächsrunde geäußert, dass ihm derzeit noch die konkrete Fragestellung für mögliche Prüfungen fehle. Diesen Punkt greife ich auf, fasse dazu kurz die mir wesentlich erscheinenden Sachverhalte zusammen und formuliere darauf aufbauend Fragen.
  1. Für eine autonome Entstehung von Kaltluftströmen bedarf es einer Mindestfläche von 3 -5 ha mit niedrigem Bewuchs und einer Hangneigung von mindestens 5%. Funktional gleichwertig zu gewichten sind wohl Hochflächen, auf denen Kaltluft entsteht. Hat dort der Kaltluftsee eine bestimmte Höhe erreicht, sucht er sich Abflusswege und kann bspw. über Hangkanten ins Tal abfließen (Herr Smeets Beispiel der Bannwälder in Weinbaugebieten).
  2. Städte sind Wärmeinseln, die nachts die am Tage gespeicherte Warmluft in die Atmosphäre abgeben und im Gegenzug am Boden Umgebungsluft anziehen. Einfache thermische Prozesse also, die Herr Smeets als Kamineffekt bezeichnete.
  3. Die digitale Reliefkarte des Landes NRW mit den eingezeichneten Strömungspfeilen für den Fluss von Kaltluft in Frechen lässt den Geländeeinschnitt Freiheitsring deutlich erkennen. Die in die Karte eingezeichneten Strömungspfeile belege, dass es im „Einzugsbereich“ des Geländeeinschnitts Kaltluft entsteht und über diesen Einschnitt Richtung Innenstadt geführt wird. Die ersten eingezeichneten Pfeile liegen, so mein Eindruck, im Bereichen, die im Bauabschnitt 7 bebaut werden sollen.
Daraus ergeben sich für mich folgende Fragen:
  • In welchen Bereichen der Hochfläche entsteht die Kaltluft, die in strahlungsarmen Nächten Richtung Innenstadt abfließt? Reduziert die geplante Bebauung diese Entstehungsflächen?
  • Da die Flächen auf Grube Carl von Fläche und Relief her kaum ausreichen dürften, um eine autonome Entstehung von Kaltluftströmen zu ermöglichen, wie schaut das Zusammenspiel von kleineren Kaltluftentstehungsflächen und dem Kamineffekt aus? Es spricht, so einen sicherlich zulässige Prämisse, einiges dafür, dass der Kamineffekt den Kaltluftstrom „anschaltet“. Ist eine Einschätzung möglich, inwieweit der Wegfall solcher Belüftungseffekte die nächtliche Abkühlung der Frechener Innenstadt verschlechtert? (die Erfahrung beim morgendlichen Radfahren spricht dafür, denn Köln wird, je näher man dem Zentrum kommt, immer wärmer.)
  • Zu prüfen wären daher die Folgen des Wegfalls von Kaltluftentstehungsflächen, deren klimatischer Nutzen sozusagen kein autonomer ist, sondern sich erst im Zusammenspiel mit dem Kamineffekt ergibt.


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Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,                                                                                           21.04.2016

hier einige Informationen zu der letzten Sitzung des PLA am 19.04 und der Behandlung unseres Antrages

Kein Klimagutachten
 
Kein Klimagutachten, so entschied der Planungsausschuss gestern in seiner Sitzung mit klarer Mehrheit bei nur einer Gegenstimme durch den Vertreter der „Perspektive für Frechen.“

Man kann es als ein Lehrstück kommunaler Vernebelungspolitik verstehen, denn es wurde viel geredet, einiges erklärt und doch Elementares nicht besprochen.

Was ist der Streitpunkt? Der Streitpunkt ist ein ganz einfacher: welche Folgen hat die Bebauung auf Grube Carl für die darunter liegende Frechener Kernstadt?
Erhält die Kernstadt noch Kaltluft von den Höhen des Ville oder wird die Bebauung diese Belüftung unterbinden?
Vor dem Hintergrund der Klimaerwärmung eine Frage, die an Bedeutung gewinnt, da die Durchschnittstemperatur im Rheinland in den kommenden 100 Jahren um rund 3 Grad ansteigen soll. Möglicherweise ist der Durchschnitt noch nicht einmal das gravierendste Problem, zu einem massiven Problem werden aber die Extremwetterlagen im Sommer. Spätestens dann werden alle EinwohnerInnen Frechens sich glücklich schätzen, sollte sie abends ein kühlender Windhauch erreichen.

Nun handelt es sich bei besagtem Windhauch um ein thermisches Ereignis. Warme Luft steigt auf und am Boden fließt kalte Luft nach. Da sich die Luft in Städten stärker erwärmt und Städte dank ihrer Bebauung Wärme länger speichern, wird die Luft hier aufsteigen. Entscheidend ist dann jedoch, ob im Bodenbereich Kaltluft nachfließen kann.

Nun scheint es hier zwei Zonen auf dem Stadtgebiet zu geben, die belüftungsrelevant sind. Bei Zone 1 handelt es sich um die Flächen unterhalb der Quarzwerke. Hier bildet sich auf den „agrarisch genutzten Flächen“ Kaltluft, die Richtung Krankenhaussiedlung abfließt.

Dieser Bereich wurde in der gestrigen Sitzung regelmäßig angeführt, um dem Ausschuss und den ZuhörerInnen zu verdeutlichen, dass die Kaltluft im Hangbereich selber entstehe. Da der Hangbereich unterhalb der Grube Carl aber bereits bebaut sei, könne hier keine Luft mehr abfließen. (Die Bebauung rund um die "Alte Straße" wurde in diesem Zusammenhang als "Bausünde der 80er Jahre bezeichnet.)

Dumm nur, dass das Umweltgutachten aus dem Jahr 1997 einen Aspekt thematisiert, auf den in den Erläuterungen der Verwaltung nicht eingegangen wurde:
„Klimatisch relevante Flächen im Planungsgebiet befinden sich im Westhangbereich des Villehanges, wo sich über freien, agrarisch genutzten Flächen Kaltluft in Strahlungswetterlagen bildet und Richtung Freiheitsring abfließen kann.“
Also: Es fließt heute noch Kaltluft Richtung Frechener Innenstadt und zwar über die Trasse der Verlängerung des Freiheitsrings. Damit dieser Kaltluftstrom entstehen kann, benötigt es freier Flächen, über denen die Luft abkühlen kann. Diese Flächen befinden sich im Westhangbereichs des Villehangs.
Westhangbereich? Richtig, der Villerücken fällt im Frechener Bereich nach Westen hin leicht ab, bevor er dann zur Erft runter steil abfällt.
Wir reden also über die Baufelder 5 bis 9, die heute noch agrarisch genutzt werden und die für die Kaltluftentstehung von hoher Bedeutung sind.

Im Monitoringbericht des Umweltministeriums sind die Zusammenhänge einfach und klar formuliert:
Positiven Einfluss können sie nehmen, indem sie z. B. bestehende grüne Flächen erhalten, miteinander vernetzen und zusätzlich neues Grün schaffen. Idealerweise sind die Grünflächen über Ventilationsbahnen an Kaltluftentstehungsgebiete wie Wiesen und Felder im ländlichen Umland angebunden.
Zur Entstehung von Kaltluft sind (freie) Flächen notwendig. Zur Versorgung von Städten mit Kaltluft benötigt man Ventilationsbahnen. Die Bebauung auf Grube Carl führt dazu, dass die freien Flächen, auf denen Kaltluft entstehen kann, verschwinden. Ob es dann noch Ventilationsbahnen gibt, ist dann fast nebensächlich.

Darüber hätte geredet werden müssen. Darüber wurde nicht geredet. Dieser Zusammenhang wurde vernebelt.

Und wie haben sich die Anwesenden Parteien und Fraktionen präsentiert?
Positiv formuliert: Ahnungslos. Bis auf eine Ausnahme hat keiner der Anwesenden das alte Gutachten aus dem Jahr 1997 zur Kenntnis genommen. Eigene Sachkenntnis war nicht vorhanden, man hat sich auf die Ausführungen der Verwaltung verlassen. Besonders peinlich war dabei der Auftritt der Grünen. Auf der Homepage loben sie sich dafür, dass sie sich für ein „kommunales Klimaschutzmanagement“ einsetzen, aber in Fragen des kommunalen Klimas erwies sich die Fraktion als komplett unvorbereitet, planlos und frei jeder Sachkenntnis. Wurden die Grünen nicht eben dafür gewählt? Für ihre Kompetenz in Umwelt- und Klimafragen?
Die Fraktionsvorsitzende der Grünen war nicht einmal in der Lage, auch nur eine kritische Frage zu formulieren. Da ist man in der Jamaika-Koalition gut aufgehoben. Da kann man das Denken den anderen überlassen.
Und die CDU? Freundlich aber bestimmt versuchte man das Thema zu „personalisieren“. Da wurde dem Sprecher der Bürgerinitiative unterstellt, er wohne ja selber in der Klimaschneise und habe sich um dieses Thema beim Erwerb seiner Immobilie nicht gekümmert. Grundsätzlich stimmt ein solcher Einwand immer, denn die wenigsten Immobilienkäufer lassen eigenständig Klimagutachten erstellen, bevor sie eine bestimmte Immobilie erwerben. Dummerweise führt eine solche Form der Personalisierung nicht weiter, denn wir reden dann über Bausünden der Vergangenheit. Und wer diese Debatte führen will, sollte Ross und Reiter benennen: Verwaltung und Politik, die die Bebauung solcher Flächen genehmigt haben.

Ach ja und die SPD? Über diese Partei sollte besser der Mantel des Schweigens gebreitet werden. Hier wurde stramm mit der Jamaika-Koalition gestimmt. Ein Klimagutachten wird auch von dieser Partei für irrelevant gehalten.

Dafür wurden alle darauf vertröstet, dass im Rahmen der Aufstellung von Bauplänen nochmals eine Umweltprüfung stattzufinden habe. In diesem Rahmen könne es zur Erstellung eines Klimagutachtens kommen. Wie aber im Nachsatz betont wurde: die Erstellung eines Klimagutachtens muss aber nicht erfolgen. Das ergebe sich erst im weiteren Prozess der Konkretisierung der weiteren Bebauung.
Mit anderen Worten: wir können damit rechnen, dass kein Klimagutachten erwünscht ist.









Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,                                                                                                   14.03.2016


  • Am 19. April 2016, wird über den von uns gestellten Bürgerantrag zur Beauftragung eines Gutachtens zum Stadtklima in Frechen, unter der besonderen Berücksichtigung eines Bauvorhabens auf den Baufeldern 5 & 6 auf Grube Carl, debatiert. Abschließend wird unser Antrag dann am 24. Mai 2016, im Rat der Stadt, beraten. Dazu ist jeder herzlich eingeladen, die beiden Sitzungen zu besuchen.
  • Des Weiteren hat die Stadt Frechen bei einem Gutachter einen Verkehrsentwicklungsplan (VEP) in Auftrag gegeben. Dieser soll Möglichkeiten für die Verkehrsentwicklung der nächsten Jahre in Frechen aufzeigen. Unter dem unten stehenden Link, können Sie sich selber ein Bild von den Ansichten des Gutachters machen. Bemerkenswert ist hier die erstmalige Abkehr von der Bevorzugung des motorisierten Individualverkehrs, der in Frechen Jahrzehntelang Vorfahrt hatte. Vorgestellt werden darin Alternativen, die im Hinblick auf eine sich wandelnde Verkehrslandschaft diskussionswürdig sind und sehr viel Spielraum für weitere Entwicklungen in die richtige Richtung bieten. Auch dieser VEP wird am 19. April 2016 im Planungsausschuss für Stadtentwicklung beraten. 
http://www.stadt-frechen.de/medien/bindata/stadtplanung/stadtentwicklung/FFV_Offenlage_20160316.pdf

Für die BI


Oliver Bolt





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